67. Tag von Gällivare nach Svappavaara

67. Tag von Gällivare nach Svappavaara

Weiter Richtung Norden – Rentiere, Hitze und ein Bad mit Klamotten 🚴‍♀️🦌🌲

Nach dem Frühstück ging es los – wieder Richtung Norden. Ich merkte schnell: Die lange Etappe vom Vortag hing mir ganz schön in den Knochen. Aber immerhin: Der Start war erstmal entspannt. Es ging schön bergab, einfach mal rollen lassen. Herrlich.

Doch die Entspannung hielt nicht lang – es ging wieder bergauf. Und zwar richtig. Irgendwann kam mir ein Rentier direkt entgegen, mitten auf der Straße. Für einen kurzen Moment dachte ich, es will sich mit mir unterhalten. Aber dann bog es doch wieder in den Wald ab. Ich liebe diesen gemütlichen, wippenden Gang – so ganz anders als bei Rehen. Markus hatte oben auf mich gewartet, wie immer. Das ist schön – zu wissen, da wartet jemand, auch wenn man langsam ist.

An einer Haltebucht meinte er: „Hier kannst du Pause machen, hier sind keine Mücken.“
Haha. Kaum war ich da, waren sie auch schon da. Sie mögen mich halt. Immer wieder ich.

Es stand ein Schild mit 6 % Steigung, aber es waren nur 4 %.
Auch die Schilder mit Schneekettenpflicht sorgten für ein Schmunzeln – bei 29 Grad Außentemperatur konnten wir uns das wohl sparen. Der Sommer hier im Norden fühlt sich fast spanisch an.

In einer kleinen Ortschaft machten wir Pause vor einem Geschäft. Wie so oft: Nur Bezahlung per App möglich. Also machten wir es uns einfach mit unserem eigenen Essen gemütlich – bei mir wieder die gute alte Spaghetti-Bolognese-5-Minuten-Terrine.
Wir lachten: Wenn man unsere Bilder sieht – strahlend blauer Himmel, Sonnenschein ohne Ende – würde niemand glauben, dass wir in Nordskandinavien unterwegs sind.
All die warmen Sachen, die wir dabei haben, hätten wir auch zu Hause lassen können. Aber man weiß ja nie.

Unser Plan war, einen Campingplatz anzusteuern – aber was wir fanden, war eher ein abgewohnter Stellplatz für Wohnmobile. Nicht einladend. Also weiter.

Wir fuhren zu einem Badesee, der deutlich schöner war. Dort wollten wir unser Zelt aufbauen – und erstmal: ab ins Wasser!
Ich bin einfach direkt mit meinen Sachen rein – da war so viel Mückenspray dran, das musste eh alles mal abgespült werden. Die Abkühlung tat richtig gut. Markus machte es mir nach, und danach fühlten wir uns beide wie neu geboren.

Unsere Sachen hängten wir an die Wäscheleine, setzten uns noch eine Weile vor das Zelt auf unsere Stühle und genossen die Ruhe.
Aber klar – irgendwann kamen sie wieder. Die Mücken. Sobald es zu viele wurden, verzogen wir uns schnell ins Zelt. Unser sicherer Hafen.

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