Morgens frühstückten wir noch gemütlich am Badesee – und tatsächlich war es mal etwas ruhiger mit den Mücken. Ich (Melle) war auch gut vorbereitet: Ich hatte so ziemlich jedes Mückenspray auf mir verteilt, das wir dabeihatten. Sicher ist sicher. 😅
Es wurde schnell wieder heiß, also ging’s los – weiter in Richtung finnische Grenze. Immer schön an der Straße entlang. Leider meinten es manche Wohnmobilfahrer nicht so gut mit uns: Einige fuhren so dicht an uns vorbei, dass wir dachten, sie wollen mal eben in die Packtasche schauen. 🙄
Wir haben daraus gelernt: Wenn Gegenverkehr kommt, fahren wir jetzt bewusst etwas weiter in die Mitte der Fahrbahn – dann müssen sie langsamer machen oder eben kurz warten. Und bisher klappt das ganz gut.
In einem Coop haben wir uns ordentlich mit Essen eingedeckt – man weiß ja nie, ob man später noch einen Laden findet. Während wir davor saßen, kam ein junger Mann vorbei, der aus Kautokeino kam. Er sagte, er sei fix und fertig von den ganzen Mücken. Wir wussten sofort, was er meint.
Kurz darauf ging’s auch bei uns los – Schwärme von Schwebfliegen, Bremsen und Mücken umzingelten uns. Anhalten? Keine Chance. Sobald man stillsteht, beißen sie. Ich wollte einmal kurz Pause machen, aber das ging nicht – also wieder rauf aufs Rad und weiter.
Eigentlich wollten wir unser Zelt an einem Fluss aufbauen, um mal das ganze Mückenspray und den Schweiß abzuwaschen – aber es war überall das gleiche Spiel: Sobald man anhält, sind sie da. Und wie. 🦟🦟🦟
An einer Tankstelle holten wir uns zur Belohnung erstmal ein Eis. Dort kamen wir mit der Pächterin ins Gespräch und fragten, ob sie einen Platz zum Zelten kennt. Und dann die Überraschung: Sie bot uns eine kleine Hütte an, die sie sonst günstig vermietet. Markus schaute sie sich an und sagte sofort: „Nehmen wir!“
Endlich Pause. Markus holte Wasser, und ich konnte mich waschen – dringend nötig. Eigentlich wollten wir ja im Fluss baden, aber da war’s mit den Mücken noch schlimmer. Das Wasser, das sich gelb färbte, zeigte ganz gut, was da so alles an einem klebt, wenn man tagelang draußen unterwegs ist…
Die Hitze hatte uns ziemlich geschlaucht. Markus schlief sofort ein, aber ich war noch eine Weile wach – schaute ein bisschen aufs Tablet, eliminierte ein paar Mücken… und schlief dann irgendwann ein.
Dann wurde Markus wach – und er war jetzt mit Mückenjagd beschäftigt. Wir fragten uns: Wie kommen die denn alle rein? Das Fenster war geschlossen!
Bis ich dann Richtung Tür schaute und sah: Der Türrahmen war nicht dicht. Klarer Fall. Also sprühten wir den Rand mit Mückenspray ein – und hatten erstmal Ruhe.
Dachte ich.
Als ich dann ins Wohnzimmer wollte, machte ich die Tür auf – und stand vor einer Mückenwand. Kein Witz. Es sah aus, als hätten sie draußen Schlange gestanden, nur um endlich reinzukommen.
Markus schnappte sich den Staubsauger und startete die „Ghostbuster“-Mission. Ich hab Tränen gelacht. Aber es funktionierte. 🌀🦟
Ich fand noch ein elektrisches Mückenabwehrgerät, legte ein Blättchen ein und schaltete es ein. Und siehe da: Nach einiger Zeit gingen die ersten Biester reihenweise ein. Wir nutzten die Chance, packten blitzschnell alles zusammen, füllten unser Wasser auf und beluden die Räder.
Draußen warteten schon die nächsten Plagegeister – also nix wie weg.
Mit nur drei Stunden Schlaf starteten wir in den neuen Tag. Was für eine Nacht!





