Rheinromantik und Begegnungen – Von Leverkusen nach Düsseldorf
Der Tag begann herrlich entspannt: Markus und ich saßen frühmorgens am Ufer des Rheins, wärmten uns mit Kaffee in der Hand und genossen den stillen Flusslauf. Die Stimmung war ruhig, fast meditativ – nur ab und zu wurde sie vom Flügelschlag einiger Vögel unterbrochen, die ich glücklicherweise mit der Kamera einfangen konnte. Es entstanden ein paar wirklich schöne Tierfotos.
Markus startete später in den Tag – er ließ es gemütlich angehen, denn er hatte für diesen Tag nicht allzu viel geplant. Insgesamt legten wir rund 60 Kilometer zurück, mit Düsseldorf als Tagesziel. Die Strecke war größtenteils traumhaft zu fahren. Nur der Beginn über die Rheinbrücke bei Leverkusen stellte sich als etwas mühsam heraus: Bauarbeiten und eine unklare Beschilderung machten den Start chaotisch. Aber letztlich kam ich gut auf die andere Seite.
Dort erwarteten mich wunderschöne Radwege – vorbei an Wiesen, über Deiche, mit weiten Blicken in die Landschaft. Die Atmosphäre erinnerte mich ein wenig an den hohen Norden. Der Wind war am Morgen noch angenehm, frischte aber im Laufe des Tages deutlich auf.
An einer Promenade legte ich eine Pause ein und telefonierte. Dabei setzte sich ein Mann zu mir, der mit dem E-Bike unterwegs war und mir erzählte, dass er alle großen deutschen Flüsse abradelte. Kurz darauf kam eine ältere Dame dazu – sicher um die 80 oder 85 Jahre alt – und erzählte uns ein wenig von ihren früheren Reisen nach Griechenland mit ihrem Mann. Es war eine dieser spontanen Begegnungen, die einem lange im Gedächtnis bleiben.
Weiter ging es Richtung Düsseldorf. Obwohl mir ein Mann zuvor von „brutalem“ Verkehr berichtet hatte, empfand ich die Durchfahrt als erstaunlich angenehm. Bei Aldi traf ich Melle, und wir gönnten uns eine improvisierte Mahlzeit an einem kleinen Stehplatz – unser eigener kleiner „Stehimbiss“. Wir standen dort wie Obdachlose mit Stil, haben uns aber köstlich amüsiert.
Düsseldorf überraschte mich positiv: Besonders eine Fahrradbrücke mit kleinen Boulder-Elementen in der Mitte blieb mir in Erinnerung. Sie war eng und kurvig, aber der Ausblick über den Hafen und die Altstadt lohnte sich allemal. Ich fuhr entspannt an der Rheinuferpromenade entlang, bis Melle mir schließlich an der Messe wieder entgegenkam. Es war ein schönes Gefühl, einmal auf andere Weise – und nicht mit dem Auto – in Düsseldorf anzukommen. Direkt in der Nähe befand sich ein gemütlicher Biergarten, aber wir beschlossen, erst einmal zum Campingplatz zu fahren.
Dort trafen wir unseren niederländischen Freund Johann wieder, den wir schon früher kennengelernt hatten. Er war gerade aus Spanien zurück und hatte unglaubliche Geschichten im Gepäck: Er war bereits in der Mongolei, in Marokko, Indien und an vielen weiteren Orten gewesen – meist mit dem Motorrad. Wir staunten nicht schlecht, als wir erfuhren, dass er schon 67 Jahre alt war – wir hätten ihn locker auf Mitte fünfzig geschätzt.
Der Abend mit Johann war sehr schön. Wir unterhielten uns lange, machten ein gemeinsames Foto, lachten viel – und obwohl ich mir vorgenommen hatte, am Abend noch Berichte zu schreiben und Videos zu schneiden, funktionierte das zuerst nicht. Warum, wusste ich zunächst nicht – aber später fand ich den Fehler doch noch.
























