🌞 Ein langsamer Start in den Mittsommertag
Der Morgen begann gemütlich. Wir saßen lange vor unserem Zelt, tranken Kaffee und genossen die warme Sonne. Heute war Mittsommer – einer der wichtigsten Feiertage in Schweden – und den wollten wir unbedingt live erleben. 🇸🇪🌸
Markus arbeitete an den neuen Tracks bis Luleå. Durch unsere Umplanung sparen wir jetzt rund 120 km ein – eine echte Erleichterung. Außerdem hat er die Etappen gekürzt, weil ich keine 100 km am Tag mehr schaffe. Eine gute Entscheidung, die mir sehr hilft.
🍽️ Mittsommerbuffet und Powernap
Irgendwann bekam ich riesigen Hunger, also gingen wir ins Restaurant direkt am Campingplatz. Dort wartete ein Mittsommerbuffet auf uns: Corned Beef, Eier, Fisch in verschiedenen Sorten, Kartoffeln, Würstchen und Salat mit Spinat. Kreatin und Kartoffeln – genau das, was wir auf so einer Reise brauchen. Energie pur. 🤤
Das Beste: Wir konnten mehrfach hingehen und uns den Bauch so richtig vollschlagen. Danach krochen wir ins Zelt und machten einen kurzen Powernap. Leider war es dort viel zu heiĂź, also hielten wir es nicht lange aus und setzten uns wieder nach drauĂźen auf unsere StĂĽhle.
⛰️ Bergauf zur Stadt und ein Hauch Geschichte
Später rafften wir uns auf und fuhren doch noch in die Stadt. Natürlich – wie fast immer – nur bergauf. Markus fuhr vor, kam mir aber immer wieder entgegen. Ich dachte nur: Woher holt der bloß die Kraft?
Oben angekommen informierte er sich über Falun und war überrascht: Im 17. Jahrhundert kam hier zwei Drittel der weltweiten Kupferproduktion her. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Ort so bedeutend war. Überall sah man die Halden und Spuren des ehemaligen Bergbaus.
🎡 Jahrmarkt, Zauberer und Maibaumritual
Wir kamen zum Festplatz und stellten die Räder in der Nähe ab. Als wir hineingingen, merkten wir schnell: Es war eher ein kleiner Jahrmarkt, vor allem für Kinder. Trotzdem war es schön. Wir sahen noch einem Zauberer zu und gingen dann zum Aufstellen des Maibaums.
Zuerst wurden starke Helfer gesucht. Dann gab es immer wieder den Ruf „Ohwej!“ – und der Baum wurde StĂĽck fĂĽr StĂĽck aufgerichtet. Als er endlich stand und gesichert war, tanzten viele Menschen – jung und alt – fröhlich im Kreis darum herum. Ein sehr schöner Moment.
Mit der Zeit leerte sich der Platz. Die Leute gingen nach Hause – und wir auch.
🚴‍♀️ Begegnung mit zwei Langzeitreisenden
Vor dem Supermarkt standen plötzlich zwei Reiseräder. Nicht ganz so vollgepackt wie unsere, aber eindeutig auf Tour. Daneben saß eine Fraue in Radkleidung und später kam eine zweite Frau dazu – also sprach ich sie direkt auf Englisch an.
Sie antworteten, dass sie aus Deutschland kommen – also wechselten wir gleich auf Deutsch. Die beiden sind seit einem Jahr unterwegs. Erst durch Frankreich, dann mit dem Auto zurück, dann wieder Frankreich, Portugal, Spanien, die Küste hoch – und jetzt Schweden.
Eigentlich wollten sie bis zum Nordkap, aber das schaffen sie zeitlich nicht mehr. Im Oktober geht’s nach Hause.
Wir unterhielten uns eine Weile ĂĽber Routen, Material, Zeitplanung und das Leben auf dem Rad. Ich gab noch ein paar Tipps fĂĽrs Knie-Taping, dann verabschiedeten wir uns.
Solche Begegnungen sind einfach motivierend – und zeigen, wie viele Wege es gibt, die Welt zu entdecken.
🍻 Kein Bier, Wäsche und Zeltsauna
Markus wollte eigentlich zur Feier des Tages noch ein Bier holen – aber der Laden hatte wegen Mittsommer früher geschlossen. Pech gehabt.
Am Campingplatz warteten schon die nächsten Herausforderungen: die Mücken waren wieder da, also flüchteten wir in den Aufenthaltsraum. 🦟
Ich hatte mich fĂĽrs Wäschewaschen eingetragen, aber als ich hinkam, lief schon eine Maschine. Ich fragte den Nachbarn – es war wohl ein Missverständnis. Er nahm seine Wäsche aber direkt raus, sodass ich doch noch waschen und trocknen konnte. Unsere Klamotten hatten es auch wirklich nötig…
Später kamen wir mit dem Nachbarn ins Gespräch. Er hatte eine Zeltsauna – mit Holz beheizt und super einfach aufgebaut. Wir redeten lange. Es stellte sich heraus: Beide Männer kamen aus Finnland, einer lebt inzwischen in Schweden und vertreibt diese mobilen Saunen.
Wir kamen erst spät ins Bett – und schliefen sofort ein.
Fazit des Tages
Mittsommer in Schweden war kein großes Volksfest für uns, sondern ein ruhiger, herzlicher Tag mit gutem Essen, spannenden Begegnungen, einem Stück Geschichte, vielen Mücken – und einer kleinen Zeltsauna als krönendem Abschluss. Ein Tag voller kleiner Erlebnisse, die lange nachwirken. 🌞🎪💛














