Rentiere, Rückenwind und 95 Kilometer später…
Nach einem ruhigen Morgen auf dem Rastplatz – mit Toilette, Wasser und ganz ohne Gebühr – ging es nach dem Frühstück wieder los. Ein richtig guter Start in den Tag! Unser erstes Ziel war die Abzweigung Richtung Hammerfest.
Wie schon so oft: Wellenprofil pur. Hoch, runter, hoch… die Beine arbeiteten fleißig mit. Kurz vor der Abzweigung gab es einen kleinen Laden – und dort trafen wir ganz überraschend die Vierergruppe vom Parkplatz wieder. Was für ein Zufall! Wir plauderten eine Weile, tauschten ein paar Anekdoten aus und holten uns dann alle was zu essen.
Markus griff wieder zu seinem geliebten Joghurt – bei mir musste es ein Hotdog sein. Ich brauchte einfach Fleisch!
Nach der Stärkung ging’s direkt wieder ordentlich bergauf – das war der Pass zum Eismeer. Steil, lang, schweißtreibend. Oben angekommen wollte ich kurz austreten, als Markus plötzlich rief: „Beeil dich, da kommt jemand!“ Ein junger Mann kam uns entgegen, der zu einer Sechsergruppe gehörte, die ihr Zelt ganz in der Nähe aufgeschlagen hatte. Wir wechselten ein paar Worte, dann rollten wir weiter.
In der nächsten Ortschaft gönnten wir uns wieder etwas zu essen – ich konnte dem nächsten Hotdog einfach nicht widerstehen. Diesmal mit Käse, Speck, Röstzwiebeln und ordentlich Ketchup. Gönnung!
Danach folgten wieder Kilometer im gewohnten Wellenprofil – aber mit fantastischem Blick aufs Meer. An einer besonders schönen Stelle direkt am Wasser packten wir unsere Stühle aus und machten Pause. Und dann: ein richtig magischer Moment. Ein Rentier lief ganz ruhig an uns vorbei. Und dann noch eins. Und noch eins. So nah, so friedlich – einfach schön.
Später erreichten wir einen Parkplatz mit Toilette und Wasser – perfekt, dachten wir. Aber irgendwie… zog es uns weiter. Wir aßen noch etwas, füllten unsere Flaschen auf und sagten: „Okay, fünf Kilometer gehen noch.“
Der nächste Platz gefiel uns aber nicht – also weiter. Rückenwind sei Dank fühlten wir uns nochmal fit genug, die 15 Kilometer bis zum Campingplatz dranzuhängen. Die letzten Kilometer waren zäh – aber wir haben’s geschafft.
Dort angekommen bekamen wir ein zweifelhaftes Angebot: ein sehr schäbiger Wohnwagen für 100 €. Das lehnten wir dankend ab und fuhren lieber zurück ins Fjell, um unser Zelt in der Natur aufzuschlagen.
Mir war ziemlich kalt – also schnell ab in den Schlafsack. Markus blieb noch draußen, aß eine Kleinigkeit und ließ den Tag in Ruhe ausklingen.
Am Ende waren es 95 Kilometer, viele Höhenmeter und jede Menge Erlebnisse – ein Tag, der bleibt.














