Author : M+M

66. Tag von Jokkmokk nach Gällivare

Von Jokkmokk nach Gällivare – Canyon, Schotter und ein Tag voller Mücken 🚴‍♀️🦌🌞

Früh ging es los – es sollte richtig warm werden. Frühstück gab’s direkt am Supermarkt in Jokkmokk. Einfach raussetzen, Brot, Joghurt, Kaffee – herrlich. Danach sind wir noch ein bisschen durch den Ort gerollt und haben uns die Gegend angeschaut. Jokkmokk hat echt Charme, vor allem in der Morgensonne.

Dann ging’s richtig los. Wir fuhren einige Kilometer, als auf einmal Markus weg war. Ich dachte erst: Na gut, vielleicht muss er mal… Aber dann kam er zurück und sagte: „Komm, ich will dir was zeigen.“
Und was er mir da zeigte, war einfach nur: Wow.
Ein riesiger Canyon mit einer unglaublichen Wassermenge. In Porjus steht das größte Wasserkraftwerk Schwedens – und dieser Ort hat echt Eindruck hinterlassen 🌊💥

Markus holte noch schnell die Kamera, ich machte ein kurzes Video – ein Moment, den wir nicht so schnell vergessen werden.

Später wollten wir eigentlich in der nächsten Ortschaft Eis und gefrorene Früchte kaufen, aber: App-Zahlung only – mal wieder. Ein Laden hatte zwar auf, aber da gab’s nur Felle und Messer 🪓🦊
Immerhin durfte ich dort mein Wasser auffüllen. Wir setzten uns dann auf eine Bank und aßen einfach das, was wir dabeihatten.

Dann ging’s weiter – und zwar bergauf. Und das nicht zu knapp. Ich sagte irgendwann zu Markus: „Der Berg muss doch auch mal aufhören…“
Das Problem: Es war eine lange Schotterstraße, die sich ewig zog. Und die Autofahrer? Nahm kaum Rücksicht. Jedes Mal, wenn eins vorbeifuhr, waren wir komplett eingestaubt. Und das bei der Hitze.

Irgendwann war ich total platt. Ich sagte: „Ich brauch Pause.“
Also bogen wir in einen Feldweg ein, holten die Stühle raus, setzten uns hin und zogen unsere neuen Hüte mit Moskitonetz auf. Eigentlich wollte ich kurz die Augen zumachen – aber die Mücken hatten andere Pläne.
An den Kopf kamen sie nicht ran, aber meine Knöchel waren leider ungeschützt – und genau da gingen sie ran.
Tja, Pause war dann wohl nichts… Also schnell wieder auf die Räder und weiter!

Kurze Zeit später hielt ich an, um meine Tabletten zu nehmen – da raschelte es im Gebüsch. Und plötzlich: ein Rentier! 🦌
Ich griff zur Kamera, aber genau in dem Moment hupte ein Autofahrer – und zack, das Rentier war weg. Markus hatte es leider gar nicht gesehen.

Ich merkte schnell: Stehenbleiben geht gar nicht. Die Mücken waren sofort wieder da. Also fuhr ich zügig weiter, um sie abzuhängen – und siehe da: noch ein Rentier, diesmal sah auch Markus es. Wie schön!

Irgendwann war ich komplett am Ende. Aber wir wollten den Campingplatz unbedingt noch erreichen. Markus fuhr immer ein Stück voraus, drehte dann wieder um und fuhr mir entgegen – richtig motivierend.
Zum Schluss ging es nochmal bergauf – und da war ich einfach zu langsam. Die Mücken hatten wieder leichtes Spiel. Ich fuhr nur noch wild wedelnd mit meinem Lappen weiter, um sie loszuwerden.

Am Campingplatz angekommen, sprachen wir direkt mit einem Mann, der den Kungsleden gewandert war – er wollte am nächsten Tag nach Hause fahren.
Wir bauten unser Zelt blitzschnell auf (Danke, Mücken!) und gingen gleich duschen 🚿⛺

Pausen sind im Moment kaum noch möglich – die Mücken sind wirklich eine Challenge. Später rief mich mein Sohn an – er hatte nichts von mir gehört und machte sich Sorgen. War schön, kurz mit ihm zu sprechen.

Den Abend ließen wir in der Campingküche ausklingen – mit einem kleinen Süppchen. Damit der Körper nachts was zu tun hat, wie Markus sagt 😄

Mit 108 Kilometern und einigen Höhenmetern war das heute übrigens meine bisher längste Etappe auf dem Rad. Ich bin richtig stolz – auch wenn ich ganz schön k.o. war.

65. Jokkmokk

Ruhetag in Jokkmokk – Delikatessen, bewegende Geschichten & ein kleines Wunder 🚴‍♀️🦌🎒

Heute haben wir mal richtig ausgeschlafen – und das war auch dringend nötig. Die letzten Tage haben Kraft gekostet und mein Körper (Melle) hat mir deutlich gezeigt: Ich brauch noch Pause. Der Infekt steckt wohl immer noch ein bisschen in den Knochen 😷💤

Also: Stühle raus, Kaffee in der Hand und einfach mal den Tag langsam starten. Keine Hektik, kein Plan – einfach nur durchatmen. Markus fuhr später allein in den Ort und holte Frühstück. Und was für eins! 🥐🧀
Er brachte sogar Rentierfleisch mit – für mich eine absolute Delikatesse! Ich hab mich riesig gefreut und wir haben das Frühstück wirklich in vollen Zügen genossen 🦌🍽️

Gegen Mittag ging’s dann doch noch gemeinsam los – wir wollten ins Samenmuseum in Jokkmokk. Und wow, das war richtig beeindruckend! 🎨🧭
Wir haben uns sehr viel Zeit gelassen, die Ausstellungen genau angeschaut und viel über die Kultur und Geschichte der Sami gelernt. Aber irgendwann war’s einfach zu viel – die Energie war aufgebraucht. Wir haben uns dann nur noch schnell die Samenflagge gekauft – die soll später unsere Pullis zieren! 🚩💙💚❤️💛

Danach sind wir noch zur Kirche in Jokkmokk gegangen. Ich ging hinein – es war ruhig, fast schon meditativ. Dort gab es einen Knopf, mit dem man sich Infos zur Kirche auf verschiedenen Sprachen anhören konnte. Eine schöne kleine Entdeckung 🕍🎧

Was uns auffiel: In Jokkmokk sind echt viele Deutsche unterwegs. Zwei Familien, die sogar komplett ausgewandert sind, haben wir getroffen. Später auf dem Campingplatz begegneten wir dann einem niederländischen Ehepaar – mit dem Mann hat Markus lange gesprochen.

Als ich dazukam, hat er uns seine Geschichte erzählt – und die ging unter die Haut:
Er wollte eigentlich von den Niederlanden nach Rom radeln. Doch am dritten Tag hatte er einen Herzstillstand. Einfach umgefallen. Sein Glück: Zwei Personen in der Nähe hatten gerade einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht und haben ihn sofort reanimiert. Weitere Helfer kamen dazu – und sie haben es geschafft. Er wurde gerettet, bekam fünf Stents eingesetzt – und ist jetzt wieder unterwegs.
Er lachte und sagte: „Ich bin jetzt Cees 2.0.“ Was für ein starker Moment! 💓💬🚴‍♂️

Am Abend saßen wir noch in der Campingküche. Auf einmal waren total viele Leute da – fast schon wie auf einem kleinen Festival. Wieder einige Deutsche dabei.
Ein Mann war anfangs ziemlich eigen, aber später kam er doch ins Gespräch mit Markus – und schwupps saßen die beiden bei einem Glas Wein zusammen 🍷🙂
Ich hatte mich ausgeklinkt und einfach nur Netflix geschaut – mein Akku war leer, aber das war genau richtig.

Im Zelt ist Markus dann sofort eingeschlafen – ich leider nicht. Ich musste häufig raus zur Toilette und hab schließlich gemerkt: Ein kleiner Nierenstein hatte sich gelöst. Der Druck ließ nach, der Urin konnte wieder fließen, und nach einer Weile wurde es besser.
Irgendwann bin ich dann doch noch eingeschlafen – erleichtert, erschöpft, aber dankbar 🙏🌌

64. Tag Von Laxede nach Jokkmokk – der Weg nach Lappland

Auf nach Jokkmokk – über Berge, Baustellen und den Polarkreis 🚴‍♀️🗺️❄️

Der Tag begann früh – nicht, weil wir voller Energie waren, sondern weil’s im Zelt einfach schnell richtig warm wurde 🥵⛺️. Also raus aus dem Schlafsack, ab auf die Stühle und erstmal nur was trinken. Kein Frühstück, kein Stress – nur ein ruhiger Start in den Tag ☕🚰

Ich (Melle) haderte immer noch mit dem Plumpsklo vom Campingplatz. Wirklich, wir zwei werden einfach keine Freunde… 🚽😅

Dann ging’s direkt mit einem kleinen Kraftakt los: bergauf, dem Damm entlang.
Markus meinte natürlich sofort: „Ach, das ist doch nicht so steil.“
Spoiler: Es waren 7 % Steigung. Aber gut – wir haben’s trotzdem locker weggestrampelt 💪⛰️

Oben angekommen, gab’s dann endlich Frühstück – zumindest für Markus. Ich hab mir was reingequält, aber morgens ist essen für mich einfach nichts. Dafür war die Aussicht nett und die Beine wieder halbwegs bereit.

Unser Ziel: Jokkmokk – und damit auch ein Stück auf den Spuren von Friedl, unserem Nachbarn vom unserm Campingplatz zuhause 🧓

Dann wurde es spannend: Baustellen! Immer wieder kamen LKWs mit Schotter an uns vorbei. Wir fragten uns, wohin die wohl alle fahren… bis wir’s rausfanden. Auf der Strecke gab es mehrere Baustellen, bei denen die Fahrzeuge per Ampel geregelt wurden – und ein Baustellenfahrzeug begleitete die Autos in Gruppen durch den Bereich 🚧🛻

Bei der ersten Baustelle kamen wir gut durch. Zwar nicht ganz so schnell wie die Autos, aber kein Problem.
Bei der zweiten Baustelle war die Ampel leider für mich (Melle) rot. Aber ich wollte nicht stehen bleiben, also bin ich noch schnell mit reingefahren 🙈
Blöd nur: Es ging bergauf… und ich bin nun mal nicht die Schnellste. Aber hey – auch das haben wir geschafft!

Die zweite Baustelle war auch deutlich länger, und wir mussten zweimal die Autos an uns vorbeiziehen lassen. Als wir dann endlich wieder auf Asphalt waren, war die Erleichterung groß 😌

Ein kleines Highlight kam später: Wir haben den Polarkreis überquert! 🌍
Natürlich haben wir angehalten, Fotos gemacht und uns die Infotafeln angeschaut. Ein besonderer Moment – ab hier fühlt sich alles ein bisschen nordischer an ❄️🧭

Dann ging’s weiter nach Jokkmokk, wo wir einen Platz auf dem Campingplatz fanden. Zelt aufbauen, duschen, durchatmen 🚿🏕️
Am Abend saßen wir gemütlich in der Küche, haben etwas gegessen und noch ein bisschen auf unseren Tablets und dem Laptop gespielt. Nichts Großes – aber genau richtig nach so einem Tag 🎮🍽️🌌

Lappland – wir sind da!

63. Tag von Boden zum Laxede Campingplatz

Endlich wieder gemeinsam unterwegs 🚴‍♂️🚴‍♀️🌍

Heute ging’s endlich wieder gemeinsam los – und das fühlte sich richtig gut an! Auch wenn’s für Markus anfangs ganz schön anstrengend war… Klar, er ist ja sonst ein ganz anderes Tempo gewöhnt. Aber nach ein paar Kilometern hat sich alles eingependelt und wir waren wieder im Flow 😌

Erster Stopp: Lidl! Für Markus ein Pflichttermin – er hat sich gleich ordentlich mit Erdnüssen eingedeckt 🥜😄 Für ihn sind die auf Tour einfach überlebenswichtig – und in Norwegen gibt’s keinen Lidl mehr, also jetzt oder nie!

Dann ging’s rauf auf die E4. Und siehe da: Der Verkehr war tatsächlich deutlich weniger geworden. Trotzdem – so ganz einig sind wir uns auf dem Rad nie 😅 Ich sage: „Boah, voll der Gegenwind“ 🌬️
Markus sagt: „Ach, das geht doch noch“
Er meint: „Nur eine leichte Steigung“ ⛰️
Ich: „Ganz schön steil, oder?!“

Tja – mit seinen Powerbeinen fahren wir einfach in zwei verschiedenen Welten 😄💪

Nach etwa 30 km war bei mir komplett die Luft raus. Ich brauchte dringend eine Pause. Also: Haltebucht, Campingstühle raus – und wir sahen ein bisschen aus wie zwei Landstreicher am Straßenrand 😄🪑🛣️
Ich bin sofort eingepennt, während Markus auf dem Handy rumgedaddelt hat 📱😴
Aber: Die halbe Stunde Schlaf hat Wunder gewirkt! Danach lief’s wieder rund 🚴‍♀️✨

Später haben wir in einem kleinen Laden eingekauft – und natürlich wieder komplett unterschiedliche Sachen mitgenommen.
Markus liebt seine kalten Speisen: Eis, Joghurt, Quark 🍦🥣
Ich brauche was Warmes: Heute gab’s Spaghetti Bolognese 🍝 – richtig gut, denn Nudeln geben mir Energie!

Was wir beide festgestellt haben: Schweden ist kein Delikatessen-Land 🙈
Außer vielleicht die Marmelade in diesen Quetschflaschen – die ist irgendwie Kult 😄🍓

Die heutige Strecke war zum Glück ganz angenehm – ein ständiges Auf und Ab, aber nie zu extrem. Und diesmal waren wir uns sogar einig: Es war okay! 😄

Highlight unterwegs: Unsere ersten Lemminge! 🐭
Ziemlich niedlich – und schön zu sehen, dass hier noch so viel Natur lebt.

Abends ging’s dann auf einen kleinen Naturcampingplatz, den man easy per Paypal bezahlen konnte – super praktisch! Es gab eine schöne Dusche 🚿 und sogar eine kleine Sauna – wie cool ist das bitte?! 🔥🧖‍♂️

Ich hab schon das Wasser für die Suppe vorbereitet, während Markus duschen war. Doch als er zurückkam, gab’s Ärger: Die Dolen (diese frechen Rabenvögel) hatten sich an unseren Tüten zu schaffen gemacht! 🐦🎒
Die wissen ganz genau, wie man an Essen kommt – clevere Biester!

Zum Abschluss des Tages saßen wir gemeinsam am Fluss, mit dampfender Suppe in der Hand und Blick aufs Wasser 🍲🌊
Und obwohl die Sonne hier oben nicht wirklich untergeht – es war ein perfekter Tagesausklang 🌅💚
Sogar für einen kleinen Film war noch Zeit – gemütlich, ruhig, zufrieden. So fühlt sich Reisen richtig an 🎬✨

62. Tag Von Piteå nach Boden

Wiedervereinigungstag 🚴‍♂️🌦️

Ich war heute früh wach, weil ich eigentlich zeitig los wollte – aber Markus hatte sich mit mir in Luleå verabredet. Also hieß es: warten… und zwar den halben Tag 😅

Dabei ist Markus sogar schon früh gestartet, damit ich nicht so lange warten muss. Unterwegs hat er sich bei einem Coop was zu essen geholt – und zum ersten Mal auf der Reise auch andere Radreisende getroffen! Ein italienisches Ehepaar ohne E-Bike, die eine große Tour rund um die Ostsee machen wollen – über 3000 km bis nach Helsinki und dann mit der Fähre zurück! Und das mit über 70 Jahren – einfach nur Respekt! 💪🚴‍♀️🚴‍♂️

Die Frau sprach besser Deutsch als Englisch, also konnte Markus sich gut mit ihr unterhalten. Der Mann war eher an Technik interessiert – besonders an Markus’ Sattelstütze 😄 Dann kam noch eine weitere Radreisende dazu, und die kleine Gruppe quatschte munter drauf los.

Irgendwann dachte sich Markus dann: „Jetzt aber los, Melle wartet ja!“ Und so kam er schließlich um 13:30 Uhr bei mir an.

Kaum waren wir gemeinsam unterwegs, trafen wir Giorgio – einen weiteren Italiener auf dem Weg zum Nordkap. Leider konnte er weder Englisch noch Deutsch, aber mit Händen und Füßen ging’s trotzdem – irgendwie versteht man sich ja doch, wenn man will 😄🤝

Dann gab’s erst mal Mittag – zurück zur Ostsee und dort schön gegessen mit Blick aufs Wasser 🧺🌊

Anschließend machten wir uns auf den Weg Richtung Boden. Markus dachte erst, wir könnten die E4 fahren, aber da war einfach zu viel Verkehr. Zum Glück fanden wir einen ruhigeren Weg neben der Hauptstraße – zwar ein paar Kilometer mehr, aber dafür viel angenehmer zu fahren 🚴‍♂️🌲

Schon von Weitem sahen wir dunkle Wolken aufziehen… und ja, der Regen hat uns nicht verschont 🌧️ Also schnell die Ponchos übergeworfen und weiter ging’s. Kurz vor dem Campingplatz hörte es dann aber schon wieder auf – Glück gehabt!

Der Campingplatz war diesmal ein „First Camping“ – von dieser Kette hatten wir nicht immer die besten Erfahrungen, aber diesmal war’s echt okay. Es gab einen richtigen Zeltplatz, gute Duschen und sogar eine große Gemeinschaftsküche 🏕️🛁🍽️

Nach dem Aufbau und Duschen sind wir ins Restaurant. Eigentlich wollten wir nur was trinken, aber als ich den Burger gesehen hab… konnte ich nicht widerstehen 🍔😋 Markus gönnte sich Pommes mit gebratenem Bacon, Parmesan-Stücken, Soße und Jalapeños – das Ganze für unter 6 € und die Portion war riesig! Und richtig lecker dazu 🔥🍟🥓🧀

Danach sind wir noch ein bisschen über den Platz spaziert und haben uns später in die Küche gesetzt, um Powerbanks zu laden und den Abend ausklingen zu lassen 🔌🙂

Dann ging’s auch schon ab ins Bett – glücklich, satt und zufrieden. Markus war froh, dass er die Tour wieder richtig genießen kann – jetzt wo wir nicht mehr jeden Tag 175 km fahren. Die letzten Tage konnte er sich auspowern – und jetzt ist wieder mehr Zeit zum Genießen 💚✨

61. Tag von Bure nach Piteå

🧺 Ein weiterer Pausentag für mich (Melle)

Ich, Melle, hatte noch einen Off-Tag. Mein Körper brauchte weiterhin Ruhe, also nutzte ich die Zeit für ein paar Kleinigkeiten: Ich wusch meine Wäsche, unterhielt mich ein bisschen mit Martin und Sophia und ging kurz einkaufen.

Mehr stand nicht auf dem Programm – und das war auch gut so. Manchmal muss man einfach auf seinen Körper hören.

🤖 Star Wars und schwere Beine

Markus startete in seinen Tag mit einem kurzen Körpercheck: Sind noch alle Muskeln und Knochen da? Zum Glück – ja. Vom Vortag spürte er erstaunlich wenig.

Auf dem Campingplatz entdeckte er dann noch jede Menge Star Wars-Figuren – die mussten natürlich fotografiert werden. Währenddessen spürte er seine Knochen dann doch ein bisschen. Kein Wunder bei den 173 km vom Vortag.

🚴‍♂️ Ziel: Luleå – Etappe Nummer zwei

Markus hatte sich vorgenommen, am nächsten Tag bei mir in Luleå zu sein. Also setzte er sich erneut ein ambitioniertes Ziel: wieder eine große Etappe fahren.

Der Start war angenehm, das Wetter okay, aber er merkte schnell, dass er heute nicht mehr ganz so flott unterwegs war. Statt 20 km/h schaffte er „nur“ 18 km/h im Schnitt – was immer noch super ist.

🛣️ Die Straße ins Nichts

Die Etappe zog sich gegen Ende etwas. Er fuhr dann doch noch weiter bis nach Piteå, wo ich ihm wieder den Campingplatz organisierte. Er hatte Glück: Es war noch ein Platz frei, und der Betreiber – der selbst auch dort wohnt – zeigte Markus direkt alles. Die beiden unterhielten sich noch lange und gut.

Besonders kurios: Eine Straße, auf der er fuhr, war extrem breit und ging mehrere Kilometer einfach nur geradeaus – bis sie plötzlich endete. Er fragte sich, ob das vielleicht mal ein Ausweichlandeplatz für Flugzeuge war. Unklar – aber interessant.

📊 Etappenfakten

Markus legte heute 125 km zurück und sammelte 660 Höhenmeter. Und nein – eine Pause braucht er noch lange nicht. Im Gegenteil: Er ist voll im Flow und genießt das Fahren sichtlich.

60. Tag von Umea nach Burea

🚍 Zwei Wege, ein Ziel

Morgens nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege. Ich musste gesundheitsbedingt noch pausieren und entschied mich, mit dem Bus nach Luleå zu fahren. Markus war ehrlich gesagt auch mal froh, endlich Gas geben zu können – die letzten Wochen hatte er ja ständig Rücksicht auf mich genommen. Durch die Ruhepause hatte er jetzt Energie ohne Ende.

❌ Kein Zug, nur Bus

Ich machte mich also auf den Weg Richtung Bahnhof, in der Annahme, von dort mit dem Zug nach Luleå zu kommen. Doch das war gar nicht so einfach – bis mir jemand sagte, dass es gar keinen Zug dorthin gibt, sondern nur Busverbindungen.

Zum Glück kam der Bus auch recht schnell. Der Fahrer war supernett und verstaute mein Fahrrad im Gepäckraum. Es war ein Doppeldeckerbus, und ich konnte am Ende sogar ganz vorne oben sitzen – mit bester Aussicht.

🛏️ Ankommen und ausruhen

In Luleå angekommen, holte ich mir erstmal etwas zu essen und fuhr dann zu meiner Unterkunft, die ich über Airbnb für zwei Nächte gebucht hatte. Dort empfingen mich Martin und Sophia, zeigten mir alles – und danach ging es für mich direkt nur noch ins Bett. Ich war völlig erledigt und brauchte einfach Schlaf.

🚴‍♂️ Markus auf Alleinfahrt

Markus startete unterdessen voller Freude durch. Er wollte einfach mal testen, was bei ihm alles geht – mit dem Ziel, einen Schnitt von 20 km/h zu fahren. Der Wind spielte mit, und so kam er zügig voran. Die geplante Etappe war 96 km lang, und bis dahin lief alles richtig gut.

Am Etappenziel angekommen stellte er aber fest: Er war noch fit, kein bisschen kaputt. Der nächste Campingplatz war aber erst am Ende der nächsten Etappe. Also stellte sich die Frage: wild zelten oder gleich zwei Etappen an einem Tag?

💪 Zwei Etappen, 173 km, 1000 hm

Markus entschied sich weiterzufahren – diesmal war es nicht mehr so wellig wie zuvor. Wir telefonierten zwischendurch, und ich organisierte ihm den Campingplatz, damit er abends nicht noch suchen musste.

Mit satten 173 Kilometern und 1000 Höhenmetern kam er spät abends dort an. Er baute sein Zelt auf, ging duschen und machte sich in der Küche noch etwas zu essen.

Glücklich, zufrieden und ordentlich müde fiel er danach ins Bett.

59. Tag Krankheitspause

😴 Ein Tag zum Ausruhen

Da ich wieder kränkelte, haben wir den Tag komplett ruhig angehen lassen. Es war einfach klar: Mein Körper braucht eine Pause.

Markus hat ein bisschen am Laptop gespielt, während ich die meiste Zeit geschlafen habe. Zwischendurch habe ich ein paar Blogbeiträge hochgeladen, aber sonst stand wirklich nichts auf dem Plan.

Manchmal braucht man einfach einen Tag zum Durchschnaufen – und das war heute genau richtig.

58. Tag vom Zelt am See nach Umea

🌧️ Früher Start – Ziel: Umeå

Morgens ging es recht früh los. Unser Ziel war heute Umeå. Wir frühstückten nur ganz schnell, denn laut Wetterbericht war Regen im Anmarsch. Wir wollten einfach so viel wie möglich schaffen, bevor es losging.

Wir folgten der E4n, der Alternativroute zur großen Straße. Die Strecke war wirklich angenehm zu fahren – landschaftlich schön und ruhig. Aber es war ein echtes Wettrennen mit dem Regen. Ab 11 Uhr sollte es anfangen und dann nicht mehr aufhören.

🫤 Keine Kraft, keine Luft, nur Sorgen

Ich konnte irgendwann einfach nicht mehr. Keine Luft, keine Kraft, selbst im Liegen hatte ich Atemprobleme. Ich hatte sogar kurz den Gedanken, ob es vielleicht etwas mit dem Herzen sein könnte.

Wir merkten beide, dass ich von Tag zu Tag weniger schaffte. Für mich war klar: In Umeå ist erstmal Schluss. Ohne ärztliche Untersuchung fahre ich nicht weiter. Ob es ein Herzinfarkt war in der Nacht vor zwei Tagen, ein akuter Fibromyalgie-Schub oder eine beginnende Erkältung – ich wusste es nicht. Aber so ging es nicht weiter.

🧇 Kleine Pause bei Willis

Wir kamen an einem Willis vorbei und machten dort erstmal Pause. Es gab unsere Lieblingswaffeln und ein paar andere Leckereien. Direkt nebenan war ein Baumarkt, in dem wir eigentlich noch eine Zange und Gas kaufen wollten. Die Zange war aber viel zu teuer und wirkte nicht stabil – also entschieden wir uns dagegen. Unser Multitool hatte ja schon bei der letzten Reparatur ausgereicht.

Im Sportgeschäft nebenan wollte ich mir ein neues Trikot anschauen, da mein aktuelles schon ziemlich mitgenommen aussah. Gekauft haben wir aber nur Gas und ein neues Ladekabel.

🌧️ Und dann kam der Regen

Als wir wieder aus dem Geschäft kamen, war der Regen da. Alles schnell verstauen, Ponchos überziehen und los. Der Campingplatz war zum Glück nur noch vier Kilometer entfernt.

Ich hatte den Poncho zum ersten Mal an und wurde an den Beinen ziemlich nass – bis Markus mir zeigte, wie man ihn richtig hält. Eigentlich ganz einfach, wenn man es weiß. Wir entdeckten sogar, dass man durch die zusätzlichen Schlaufen gar nicht mit den Armen durch muss – der Poncho spannt sich dann direkt am Lenker. Praktisch.

🏡 Ab in die Hütte – und zum Arzt

Am Campingplatz mieteten wir uns eine Hütte. Wir wussten ja noch nicht, was mit mir los war – und Sicherheit ging vor. Ich rief ein Taxi und fuhr damit zum Arzt.

In Schweden braucht man eigentlich eine Patientennummer, um behandelt zu werden. Aber ich hatte Glück: Sie haben mich trotzdem drangenommen.

Sie haben wirklich alles gecheckt – Blutdruck, EKG, Sauerstoffsättigung, sie haben mich abgehört und sogar einen Blutschnelltest gemacht. Dabei kam heraus, dass der Entzündungswert erhöht ist – es scheint also eine Erkältung zu kommen. Für uns war aber vor allem eines wichtig: Das Herz war in Ordnung.

🛌 Ruhepause

Nach dem Arztbesuch ging es mit dem Taxi zurück zur Hütte. Ich war total erschöpft und habe erstmal viel geschlafen.

Wie es weitergeht, wissen wir noch nicht. Vielleicht Pause. Vielleicht weiterfahren. Oder vielleicht nehme ich den Zug nach Luleå. Wir werden sehen.

57. Tag von Arnas zum Zelt am See

🦟 Mücken statt Frühstück

Morgens ging es los – ohne Frühstück, dafür mit jeder Menge Mücken. Wir hielten uns nicht lange auf, sondern fuhren direkt los. Und wie zur Begrüßung ging es auch gleich ordentlich bergauf, perfekt zum Warmwerden.

Auf einem Schotterweg kamen wir an einem Rentiergehege vorbei. Offenbar ein Platz, wo sie verladen werden, aber leider war kein einziges Rentier zu sehen. Schade – wir hätten uns gefreut.

🌄 Idyllisch dahinrollen

Der Weg führte weiter idyllisch durch die Natur, ganz ohne Autos. Dank leichter 1-%-Gefälle konnten wir angenehm weit rollen. Ruckzuck hatten wir 30 Kilometer auf dem Tacho – einfach herrlich. Nur wir, die Natur und absolute Ruhe. So wünscht man sich den Morgen.

Wir überlegten kurz, bis Umeå durchzufahren, entschieden uns dann aber dagegen. Der Plan: einfach nur bis zum nächsten Campingplatz und dann ausruhen. Ich spürte schon, dass irgendwas im Busch war – mein Körper fühlte sich nicht richtig an.

🍦 Eis und Erschöpfung

Wir kamen an einem Park vorbei, ganz in der Nähe war auch ein kleines Geschäft. Markus ging ein Eis holen, ich dagegen musste mich erstmal hinlegen. Ich war völlig fertig.

Aber die Mücken hatten andere Pläne – für sie war Essenszeit. An Schlaf war nicht zu denken. Also stand ich wieder auf und ging mit Markus gemeinsam einkaufen.

🏕️ Check-in per App – und dann doch umziehen

Am Campingplatz lief der Check-in online. Man bekam seinen Platz zugewiesen und musste ihn dann selbst finden. Zwar waren zwei Mitarbeitende vor Ort, aber die begleiteten uns nicht – also suchten wir alleine.

Wir fanden einen Platz mit der richtigen Nummer, bauten unser Zelt auf, spannten die Wäscheleine und hängten unsere feuchten Sachen auf. Dann ging es ab unter die Dusche und wir wollten danach ein kleines Nickerchen machen.

Markus schlief sofort ein, ich lag noch etwas am Handy – bis plötzlich eine Frau vom Platz kam und meinte, wir würden falsch stehen. Es gab wohl zwei Plätze mit der gleichen Nummer. Wir standen bei den Wohnwagen, sollten aber zur Zeltwiese.

Na ja, das hätte man uns ruhig sagen können. Also musste Markus wieder aufstehen und wir zogen um. Leider war unser neuer Platz direkt am Gebüsch – also wieder in bester Gesellschaft der Mücken.

🍝 Küche, Gesellschaft und neue Pläne

Zum Glück hatte der Platz eine Küche mit Aufenthaltsraum, den wir nutzen konnten. Dort kochten wir und hielten uns eine Weile auf – endlich mal mückenfrei.

Dort lernten wir auch Irina kennen. Sie kommt aus Deutschland, war alleine mit ihrem Bus unterwegs und kam gerade von den Lofoten. Sie freute sich total, mal wieder auf Deutsch reden zu können. Sie erzählte uns von Hüten mit integriertem Moskitoschutz – eine gute Idee, dachte ich. Ich bin am Kopf und Hals total zerstochen.

Am Abend bastelte Markus noch an unseren Etappenplänen weiter und passte sie an mich an. Die nächsten Etappen sollen nicht mehr so viele Höhenmeter haben. Ob das klappt? Wir werden sehen.

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