Nach dem ereignisreichen Vortag haben wir, nachdem wir das Wetter am Fuji gecheckt hatten, entschieden, direkt nach Kyōto zu fahren. Der Fuji macht nur Sinn wenn man eine gte Sicht auf den Berg hat. Also ging es morgens direkt zum Bahnhof, um mit der Express Line (eine Art von IC-Zügen), welchen wir schon auf der Hinfahrt genutzt hatten, erstmal nach Tokio und von dort mit dem Shinkansen weiter nach Kyōto zu fahren. In Tokio machten mir einen längeren Zwischenstop um nun doch das neue Kameraobjektiv zu kaufen. Toll… da waren wir nun im größten Elektroladen Japans und die sagten nur „Ausverkauft“. Auch die beiden anderen Läden hatten das Objektiv nicht… tja dann halt nicht! Die restliche Fahrt zog sich bis zum Abend hin, sodass keine weitere Bilder zustande kamen. Allerdings möchten wir dies aufgreifen, um euch ein bisschen von Japan zu berichten.
Man sagt ja immer, wir Deutschen seien pünktlich und diszipliniert, aber wer sowas sagt, war noch nie in Japan. Die Japaner sind die Krönung. Sie stehen auf der Rolltreppe immer auf der linken Seite, sodass schneller Personen rechts überholen können. An der Bahn stehen sie auch in Reih und Glied, sie sind sehr darauf bedacht, dass alles seine Ordnung und Reihenfolge hat. Die Bahn ist pünktlich wie ein Uhrwerk (wegen einer Verspätung um eine Minute kürzte die Bahngesellschaft einem Lokführer den Lohn umgerechnet um 40 Cent, das war allerdings im Jahr 2022). In Japan gilt Omotenashi als grundlegender Aspekt des täglichen Lebens. Dabei geht es nicht nur um guten Service, sondern auch darum, dem Gast tiefen Respekt zu erweisen und eine einladende Atmosphäre zu schaffen, in der er sich wie zu Hause fühlt (Quelle: Google)… hat bei uns funktioniert, wir fühlen uns pudelwohl 🥰.
In jedem Bad stehen Shampoo, Conditioner, Bodywash, Einmal-Zahnbürsten, Föhn, Handwaschseife und jede Menge Handtücher zur Verfügung. In Japan sind drei Typen von Toiletten im Gebrauch. Die älteste Form ist die Hocktoilette, die noch immer in öffentlichen Toiletten üblich ist (wir haben bis jetzt noch keine gesehen). Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden westliche Wasserklosetts und Urinale wachsende Verbreitung. Seit den 1980ern verbreiten sich Dusch-WCs, das sind Bidet-Toiletten, die in Japan meist „Washlets“ genannt werden (Quelle: Wikipedia). Wir hatten bis jetzt immer nur die Washlets in den Unterkünften. In Japan ist es immer so: Bevor du ein Haus, Hotelzimmer oder einen Tempel betrittst, müssen die Schuhe ausgezogen werden.
Wenn man nicht so auf Prestige steht, sind die Unterkünfte recht günstig. Wir zahlen meistens zwischen 25,- und 40 € pro Nacht pro Person. Wir brauchen auch nicht viel. Bett, Dusche, Waschmaschine – wir schwitzen so viel, dass wir jedes Mal glücklich sind, wenn eine in der Unterkunft vorhanden war (war bis jetzt sehr häufig der Fall), sonst hätten wir schon lange keine T-Shirts und Hosen mehr. Auch hier ist immer Waschmittel vorhanden. Dies genügt uns, da wir die meiste Zeit unterwegs sind. Gerade in Tokio sind die Unterkünfte recht teuer, aber das sollte jeder für sich entscheiden. Es gibt in Japan auch die Kapselhotels. Bucht man eine Übernachtung in einem Kapselhotel, bekommt man eine eigene Kapsel zugewiesen, die allerdings nicht abschließbar ist. Klamotten und Gepäck werden in einem eigenen Schließfach verstaut, für das man beim Check-in einen Schlüssel erhält. Kapseln sind kleine Räume, die gerade das Nötigste bieten: Ein Bett, Licht und etwas Stauraum. Kapselhotels sind meistens entweder für Männer oder Frauen, sehr wenige auch gemischt. Pascal war schon für eine Nacht in einer solchen Unterkunft und war begeistert. Auch die Onsen (heiße Quellen) sind geschlechtergetrennt. Tätowierte Menschen dürfen dort nicht rein, es sei denn, sie haben eine private Onsen gebucht… da hat Markus wohl Pech gehabt.
Aktuell sind wir riesig begeistert von Japan, noch haben wir ein paar Tage…morgen geht es weiter…. Kyoto wartet auf uns.
