Von Jokkmokk nach Gällivare – Canyon, Schotter und ein Tag voller Mücken 🚴♀️🦌🌞
Früh ging es los – es sollte richtig warm werden. Frühstück gab’s direkt am Supermarkt in Jokkmokk. Einfach raussetzen, Brot, Joghurt, Kaffee – herrlich. Danach sind wir noch ein bisschen durch den Ort gerollt und haben uns die Gegend angeschaut. Jokkmokk hat echt Charme, vor allem in der Morgensonne.
Dann ging’s richtig los. Wir fuhren einige Kilometer, als auf einmal Markus weg war. Ich dachte erst: Na gut, vielleicht muss er mal… Aber dann kam er zurück und sagte: „Komm, ich will dir was zeigen.“
Und was er mir da zeigte, war einfach nur: Wow.
Ein riesiger Canyon mit einer unglaublichen Wassermenge. In Porjus steht das größte Wasserkraftwerk Schwedens – und dieser Ort hat echt Eindruck hinterlassen 🌊💥
Markus holte noch schnell die Kamera, ich machte ein kurzes Video – ein Moment, den wir nicht so schnell vergessen werden.
Später wollten wir eigentlich in der nächsten Ortschaft Eis und gefrorene Früchte kaufen, aber: App-Zahlung only – mal wieder. Ein Laden hatte zwar auf, aber da gab’s nur Felle und Messer 🪓🦊
Immerhin durfte ich dort mein Wasser auffüllen. Wir setzten uns dann auf eine Bank und aßen einfach das, was wir dabeihatten.
Dann ging’s weiter – und zwar bergauf. Und das nicht zu knapp. Ich sagte irgendwann zu Markus: „Der Berg muss doch auch mal aufhören…“
Das Problem: Es war eine lange Schotterstraße, die sich ewig zog. Und die Autofahrer? Nahm kaum Rücksicht. Jedes Mal, wenn eins vorbeifuhr, waren wir komplett eingestaubt. Und das bei der Hitze.
Irgendwann war ich total platt. Ich sagte: „Ich brauch Pause.“
Also bogen wir in einen Feldweg ein, holten die Stühle raus, setzten uns hin und zogen unsere neuen Hüte mit Moskitonetz auf. Eigentlich wollte ich kurz die Augen zumachen – aber die Mücken hatten andere Pläne.
An den Kopf kamen sie nicht ran, aber meine Knöchel waren leider ungeschützt – und genau da gingen sie ran.
Tja, Pause war dann wohl nichts… Also schnell wieder auf die Räder und weiter!
Kurze Zeit später hielt ich an, um meine Tabletten zu nehmen – da raschelte es im Gebüsch. Und plötzlich: ein Rentier! 🦌
Ich griff zur Kamera, aber genau in dem Moment hupte ein Autofahrer – und zack, das Rentier war weg. Markus hatte es leider gar nicht gesehen.
Ich merkte schnell: Stehenbleiben geht gar nicht. Die Mücken waren sofort wieder da. Also fuhr ich zügig weiter, um sie abzuhängen – und siehe da: noch ein Rentier, diesmal sah auch Markus es. Wie schön!
Irgendwann war ich komplett am Ende. Aber wir wollten den Campingplatz unbedingt noch erreichen. Markus fuhr immer ein Stück voraus, drehte dann wieder um und fuhr mir entgegen – richtig motivierend.
Zum Schluss ging es nochmal bergauf – und da war ich einfach zu langsam. Die Mücken hatten wieder leichtes Spiel. Ich fuhr nur noch wild wedelnd mit meinem Lappen weiter, um sie loszuwerden.
Am Campingplatz angekommen, sprachen wir direkt mit einem Mann, der den Kungsleden gewandert war – er wollte am nächsten Tag nach Hause fahren.
Wir bauten unser Zelt blitzschnell auf (Danke, Mücken!) und gingen gleich duschen 🚿⛺
Pausen sind im Moment kaum noch möglich – die Mücken sind wirklich eine Challenge. Später rief mich mein Sohn an – er hatte nichts von mir gehört und machte sich Sorgen. War schön, kurz mit ihm zu sprechen.
Den Abend ließen wir in der Campingküche ausklingen – mit einem kleinen Süppchen. Damit der Körper nachts was zu tun hat, wie Markus sagt 😄
Mit 108 Kilometern und einigen Höhenmetern war das heute übrigens meine bisher längste Etappe auf dem Rad. Ich bin richtig stolz – auch wenn ich ganz schön k.o. war.




















